Gewinnversprechen
Ausgabe: 07/2025
Wenn Sie eine Nachricht per Telefon, E-Mail oder Post erhalten, dass Sie etwas gewonnen haben, sollten Sie vorsichtig sein, denn es könnte sich um einen Betrug handeln. Hierbei werden Ihnen angebliche Gewinne – z. B. 50.000 Euro oder ein hochwertiges Auto – versprochen, sofern die Gewinnerin oder der Gewinner für angebliche Steuern oder andere Kosten in Vorleistung tritt. Eine Auszahlung des Gewinns erfolgt jedoch nie!
Wie gehen die Betrüger vor?
Die Betrüger informieren die Angerufenen beispielsweise über den angeblichen Gewinn eines hohen Geld- oder Sachpreises. Nicht selten wird eine Rückrufnummer hinterlassen, für die weitere Gewinnabwicklung. Melden sich die vermeintlichen Gewinner dann über diese Rückrufnummer, wird massiv Druck ausgeübt.
Die Betrüger weisen eine außerordentlich gute Gesprächsführung auf und suggerieren, dass der Gewinn nur ausgezahlt werden kann, wenn die Gewinner in Vorleistung treten. Es sollen im Voraus Gebühren, Steuern oder andere Kosten bezahlt werden. Eine Verrechnung mit dem Gewinn wird durch unterschiedliche Begründungen abgelehnt. Die Opfer sollen die Beträge zumeist überweisen, in bar an einen Abholer übergeben oder per Post ins Ausland versenden.
Wer sind die Betrüger bzw. was geben die Betrüger vor?
In den meisten Fällen geben sich die Betrüger als Rechtsanwälte oder Notare aus. Um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen, manipulieren die Betrüger gezielt die eigene Rufnummer, die im Telefondisplay des Opfers erscheint. Dort wird die Rufnummer einer deutschen Stadt angezeigt, obwohl sich der Täter bei seinem Anruf in einem Call-Center im Ausland befindet. So kann beispielsweise passend zu einem Anruf eines vermeintlichen Notars aus Hamburg auch eine Rufnummer mit Hamburger Vorwahl im Display des Angerufenen erscheinen.
Wer sind die potenziellen Opfer?
Zielgruppe dieses Betrugsversuchs sind unter anderem auch ältere Bürgerinnen und Bürger. Das Vorgehen der Täter ist dabei sehr facettenreich und reicht von Einforderungen von Gebühren für die angebliche Teilnahme an Gewinnspielen bis hin zu falschen Gewinnversprechen. Die Opfer müssen meist mit weiteren Anrufen und Forderungen rechnen.
Wie kann ich mich schützen?
Schenken Sie telefonischen Gewinnversprechen keinen Glauben – insbesondere, wenn Sie nicht an einer Lotterie teilgenommen haben oder die Einlösung des Gewinns an Bedingungen geknüpft ist!
Geben Sie keine persönlichen Informationen wie Telefonnummern, Adressen, Kontodaten, Kreditkartennummern oder Informationen zum persönlichen Umfeld preis!
Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern. Weisen Sie unberechtigte Geldforderungen zurück.
Wählen Sie keine gebührenpflichtigen Sondernummern (z.B. mit der Vorwahl 0900, 0180, 0137).
Lassen Sie sich von angeblichen Amtspersonen am Telefon nicht unter Druck setzen. Angehörige deutscher Strafverfolgungsbehörden würden Sie niemals am Telefon zu einer Geldüberweisung nötigen! Bei echten Gewinnen müssen Sie kein Geld im Voraus überweisen!
Fragen Sie den Anrufer nach Namen, Adresse und Telefonnummer und um welche Art von Gewinnspiel es sich handelt. Notieren Sie sich alles.
Sichern Sie sich ab, indem Sie einen angeblichen Vertragsabschluss widerrufen (Musterschreiben gibt es bei der Verbraucherzentrale).
Ändern Sie gegebenenfalls Ihre Rufnummer oder lassen Sie sich aus Telefonbüchern streichen, um zukünftig nicht belästigt zu werden.
Was ist zu tun, wenn ich auf die Betrugsmasche hereingefallen bin?
Wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt oder Sie bereits Opfer geworden sind, wenden Sie sich an die Polizei.
Teilen Sie Ihre Erfahrung und warnen Sie Ihre Familie, Nachbarn und Freunde.
Veröffentlichung durch:
Ordnungsamt Koblenz, Initiative „Sicherheit in unserer Stadt“
Ludwig-Erhard-Straße 2, 56073 Koblenz
Tel. 0261 129-4760 , E-Mail kriminalpraevention@stadt.koblenz.de
Sicherheitstipp von Martina Kalisch
Quellen: