Ab 12:30 Uhr nutzten zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner sowie weitere Interessierte die Gelegenheit, sich vor Ort über das Projekt zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Um 13 Uhr eröffnete Oberbürgermeister David Langner den offiziellen Programmteil. Anschließend sprachen der Präsident der Hochschule Koblenz Prof. Dr. Karl Stoffel, Prof. Dr. Dörte Ziegler (ebenfalls Hochschule Koblenz), sowie Prof. Dr. Henning Pätzold von der Universität Koblenz. In ihren Beiträgen betonten die Redner die Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, insbesondere im stark versiegelten innerstädtischen Bereich, und die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung, der Hochschule und der Universität. Gerade diese partnerschaftliche Kooperation zwischen Praxis und Wissenschaft war eine besondere Stärke des Projektes und trug maßgeblich zum erfolgreichen Verlauf bei. Die Hochschule Koblenz analysierte am Beispiel des Projektgebiets, wie klimaangepasste Stadt- und Verkehrsräume künftig geplant und umgesetzt werden können. Ein weiterer wichtiger Baustein war die Einbeziehung der Bewohnerschaft und Gewerbetreibenden in den Planungs- und Umbauprozess durch die Universität Koblenz im Rahmen des projektbegleitenden Partizipationsprozesses.
Die Auftritte des Singkreises St. Elisabeth und des Tanz- und Sportzentrums Mittelrhein sorgten für ein unterhaltsames Programm. Im Anschluss bot sich den Gästen dann Gelegenheit zu einem offenen Austausch mit den Projektbeteiligten in entspannter Atmosphäre. Für Kinder gab es ein Spielangebot, Getränke und Snacks standen bereit, und örtliche Geschäfte beteiligten sich mit eigenen Aktionen.
Für Interessierte fand eine Führung durch den verantwortlichen Landschaftsarchitekten Rainer Kronenberg statt, die detaillierte Einblicke in die umgesetzten Maßnahmen im Projektgebiet gab. So wurden im Rahmen des Pilotprojekts acht hitze- und trockenheitsresistente Bäume entlang der Moselweißer Straße gepflanzt, die künftig für mehr Schatten, ein angenehmeres Mikroklima und eine höhere Aufenthaltsqualität sorgen. Unterirdisch sind die Bäume mit einem sogenannten Baumrigolensystem ausgestattet, in dem das anfallende Regenwasser gesammelt wird und den Bäumen während Trockenperioden zur Verfügung steht. Zudem wurden Flächen entsiegelt und mit insektenfreundlichen Pflanzen begrünt. Der Kirchenvorplatz wurde mit einem versickerungsfähigen Pflaster ausgestattet, das Regenwasser direkt in den Boden leitet. Über die offenen Sickerfugen kann das Niederschlagswasser in den Untergrund gelangen, wodurch das Risiko lokaler Überflutungen verringert und gleichzeitig die Grundwasserneubildung gefördert wird. Zudem ist die Tragschicht so aufgebaut, dass ein Teil des Regenwassers zwischengespeichert werden kann. Die gespeicherte Feuchtigkeit verdunstet nach und nach, wodurch das lokale Mikroklima verbessert und der Entstehung städtischer Hitzeinseln entgegengewirkt wird.
Den feierlichen Abschluss des Festes bildete eine stimmungsvolle Adventsandacht, die von Pfarrer Michael Frevel gestaltet wurde und den gemeinsamen Tag in ruhiger, besinnlicher Atmosphäre ausklingen ließ.
Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.
Foto (FOTOGRAFIE Olaf Schepers): Prof. Dr. Karl Stoffel 1. von links, Prof. Dr. Dörte Ziegler (2. von links) von der Hochschule Koblenz, Oberbürgermeister David Langner (4. von links), Prof. Dr. Henning Pätzold (5. von links) von der Universität Koblenz mit Ratsmitgliedern und Mitarbeitern der Stadt, sowie Interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf dem Abschlussfest zur klimaangepassten Umgestaltung im Rauental

