Gesundheitswirtschaft in Koblenz
Die Gesundheitswirtschaft zählt zu den innovativsten und beschäftigungsintensivsten Branchen in Deutschland. Sie gilt zudem aufgrund der demografischen Entwicklung als einer der wichtigsten Wachstumstreiber der Volkswirtschaft. Im Jahr 2007 haben die Landesministerien für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau sowie für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen im Rahmen der Landesinitiative „Gesundheitswirtschaft“ einen Masterplan für die Weiterentwicklung dieses Zukunftsmarktes erarbeitet. Demnach wurden in Rheinland-Pfalz 166.900 Arbeitsplätze der Gesundheitswirtschaft zugeordnet – etwa jeder sechste sozialversicherungspflichtige Arbeitsplatz.
Allein in Koblenz sind laut dem Statistischen Jahrbuch der Stadt Koblenz 2024 13.349 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in diesem Sektor angesiedelt. Bezogen auf die Einwohnerzahl weist Koblenz damit die höchste Zentralität in Rheinland-Pfalz auf (Koblenz 116; Mainz 100 – sozialversicherungspflichtig Beschäftigte der Gesundheitswirtschaft je 1.000 Einwohner).
Dies unterstreicht die herausragende Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für die Stadt Koblenz und die Region als überregionales Versorgungszentrum.
Unternehmen der Gesundheitswirtschaft
Koblenz ist Sitz zahlreicher Unternehmen aus dem Gesundheitssektor, darunter:
- CompuGroup Medical SE, eines der führenden eHealth-Unternehmen in Europa
- C. Krieger & Co. Nachfolger GmbH & Co. KG, ein vollversorgender Arzneimittelgroßhandel mit umfangreicher Gesundheitslogistik
- Medizinische Videobeobachtung GmbH, die Parkinsonpatienten ambulant videounterstützte Therapie zu Hause ermöglicht
- Piwinger & Lau GmbH, autorisierte DOCexpert-Partner für Praxiscomputersysteme
- Debeka, eine der größten Versicherungsgruppen Deutschlands mit umfassendem Angebot in Kranken- und Lebensversicherung, Bausparen und Finanzdienstleistungen
- MVZ für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie Koblenz-Mittelrhein, mit breitem Spektrum an labormedizinischen Analysen und Diagnostikdienstleistungen zur Unterstützung von Ärzten, Kliniken und Patienten
Gesundheitswirtschaft an den Koblenzer Hochschulen
Am Hochschulstandort Koblenz wurde 2008 das Kooperationsinstitut MTI-Mittelrhein (Medizin, Technik und Informationsverarbeitung) gegründet. Beteiligte Institutionen sind die Universität Koblenz, die Hochschule Koblenz sowie die fünf in Koblenz ansässigen Krankenhäuser. Das Institut dient als interdisziplinäre Forschungseinrichtung und nutzt Synergieeffekte für wissenschaftliche Forschung und medizinische Anwendung.
Die Hochschule Koblenz bietet am Rhein-Ahr-Campus Remagen im Fachbereich Betriebs- und Sozialwissenschaft den Studiengang „Gesundheits- und Sozialwirtschaft“ an.
Die Universität Koblenz bildet im Institut für Pflegewissenschaft in den Studiengängen Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft (2-Fach-Bachelor) aus.
Darüber hinaus engagieren sich Hochschule und Universität in Projekten wie dem Forschungskolleg „Data2Health“, um digitale Innovationen im Gesundheitswesen voranzutreiben.Hohe Krankenhausdichte
Koblenz bietet seinen Bewohnern eine ausgezeichnete medizinische Versorgung an insgesamt fünf Krankenhausstandorten. Mit über 1.500 Betten je 100.000 Einwohner verfügt die Stadt über die höchste Krankenbettendichte unter den rheinland-pfälzischen Großstädten und unterstreicht ihre Bedeutung als überregionaler Versorgungsschwerpunkt.
Durch die Fusion ist das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein mit fünf Standorten zu einem Klinikum der Maximalversorgung zusammengewachsen. Nahezu alle medizinischen Fachabteilungen und Spezialisten sind hier vertreten, was eine herausragende Versorgungsqualität ermöglicht.
Niedergelassene Fach- und Allgemeinärzte ergänzen das Angebot und gewährleisten eine vollständige, ganzheitliche Versorgung.Zahlen und Daten zur Gesundheit und Medizin in Koblenz
Die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft wird auch durch die Zahlen deutlich:
- 622 beschäftigte Ärztinnen und Ärzte (Kliniken)
- 397 freipraktizierende Ärztinnen und Ärzte
- 85 freipraktizierende Zahnärztinnen und Zahnärzte
- 28 Apotheken
- 16 Alten- und Pflegeheime mit 1.679 Plätzen für vollstationäre Dauerpflege und 88 Kurzzeitpflegeplätzen
- Über 2.000 Krankenbetten
