Stattstrand_Girls.jpg

Leben in Koblenz

Ludwig Museum

Ausstellung "Sean Scully.Géographies"


Am Sonntag, 28. April 2024, um 11 Uhr eröffnet das Ludwig Museum die Ausstellung "Sean Scully. Géographies" . Diese wird vom 28. April bis zum 16. Juni 2024 zu sehen sein.



„I do believe abstraction is and was meant to embody deep emotion. I believe that's its job, in the history of art.“ (Sean Scully)


Sean Scully gilt international als einer der bedeutendsten Maler seiner Generation, dessen Werke sich in wichtigen Museumssammlungen auf der ganzen Welt befinden, darunter in der Tate Gallery in London, dem Museum of Modern Art in New York, dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, dem Walker Art Center in Minneapolis, in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf sowie in der Albertina in Wien.

Sean Scully ist vor allem für seine großformatigen abstrakten Gemälde bekannt, die aus vertikalen und horizontalen Bändern, mosaikartigen Blöcken und geometrischen Formen mit Abstufungen und Farbverschiebungen bestehen. Darüber hinaus arbeitet er mit einer Vielzahl unterschiedlicher Medien, darunter Skulptur, Aquarell, Pastell und Druckgrafik. In seinem Werk vereinen sich Einflüsse der amerikanischen Abstraktion – u.a. Barnett Newman und Mark Rothko- sowie der europäischen Tradition mit Anklängen von John Constable, Henri Matisse, Édouard Vuillard oder Piet Mondrian. Scullys Werke kommen unmittelbar aus dem Erleben, aus der Natur, aus einer feinnervigen Rezeptivität für Orte, Geschichten, menschliche Verletzbarkeit, emotionelle Nuancen oder Lichtschwingungen.

Das Ludwig Museum in Koblenz zeigt vom 28. April bis 16. Juni 2024 rund 50 Gemälde, Druckgrafiken, Skulpturen, Aquarelle und Pastelle des Künstlers. „Géographies“ thematisiert Scullys Lebensstationen und Reisen. Es geht um Orte, an denen er lebt, arbeitet und die ihn besonders inspiriert haben. Thematisch befasst sich Scully vernehmlich mit Landschaften, deren Rhythmus und Farbvaleurs er aufgreift. Oftmals bedient er sich seiner eigenen Fotografien, die er in abstrakter, kondensierter Form übersetzt. Das Rhythmische, Blockhafte oder Lineare fügen sich in einen dichten Zueinander der Bezüge. Steinmauern, Türen, Fenster verweisen bei ihm auf einen urbanen Kontext und betonen das Strukturierende.

Scully reflektiert hier das Sehen und Erleben der Welt und spiegelt dies in seinen abstrakten Werken, die von großer Lebenserfahrung und Empfindsamkeit durchdrungen sind. Keimzellen seines Wirkens sind New York, wo er seit 1975 lebt, die vibrierende Stadt Kataloniens, Barcelona, wo ihn Antoni Gaudi ebenso begeisterte wie das Kloster auf dem Montserrat. Es folgt Mooseurach in Bayern, mit der Nähe zur Kunstakademie in München, wo er zwischen 2002 und 2007 als Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste unterrichtet, sowie London, das zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn viele Erfahrungen und Impulse bot. Längere Aufenthalte in Marokko, wohin er bereits 1969 aufbricht und das ihn durch den intensiven Kolorismus und die Ornamentik stark beeinflusst, aber auch Südfrankreich, wohin Scully regelmäßig zurückkehrt und wo er ein besonderes Licht voller Leichtigkeit und Wärme aufnimmt, sind zentral für sein Gesamtwerk. Zahlreiche Reisen vervollständigen stets auf Neue seine Leidenschaft für fremde Kulturen, so unter anderem die Kultstätten der Mayas, die er Anfang der 1980er Jahre aufsucht.


Schenkungen ans Ludwig Museum

In den vergangenen Jahren hat Sean Scully dem Ludwig Museum mehrere Werke übereignet und damit die Sammlung enorm bereichert. Im Rahmen der Ausstellung werden sie als eine geschlossene Einheit präsentiert. Es handelt sich um das Gemälde „Untitled (Wall)“, 2019, einen Block von 50 digitalen Zeichnungen sowie um die Skulptur „Shadow Stack“ (2018) aus Cortenstahl, die zu Beginn der Ausstellung im Skulpturenhof des Ludwig Museums errichtet wird und dort dauerhaft verbleibt. Sean Scullys Schenkung an das Ludwig Museum repräsentiert das wichtigste Schenkungskonvolut eines international bedeutenden Künstlers innerhalb der letzten Jahre in Rheinland-Pfalz.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Peter und Irene Ludwig Stiftung.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog in Deutsch und Englisch mit Texten von Beate Reifenscheid, Sean Scully, Sunčica Ostoić im Verlag Silvana Editoriale, Mailand.
Kuratorin: Prof. Dr. Beate Reifenscheid, Direktorin Ludwig Museum Koblenz