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Pressemeldungen der Stadt Koblenz

Verleihung Paul-Eisenkopf-Preis 2025

Am 25. Mai 2025 hat die Christlich-Jüdische Gesellschaft Koblenz e. V., CJG, in Kooperation mit der Stadt Koblenz zum neunten Mal den Paul-Eisenkopf-Preis verliehen, unterstützt von der Koblenzer Kultur Stiftung. Mit ihm werden Menschen, Schulklassen oder andere Gruppen ausgezeichnet, die sich im Bewusstsein der deutschen Vergangenheit für das Gelingen des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Religion, Herkunft, Nationalität, Kultur sowie Weltanschauung einsetzen und damit für versöhnte Verschiedenheit. Der Preis ist nach dem Pallottiner Pater Prof. Dr. Paul Eisenkopf (1939 - 2003) benannt, einem langjährigen Vorsitzenden der Christlich-Jüdischen Gesellschaft (1990 -1996). Sein Anliegen war der christlich-jüdische Dialog.

Die Jury, bestehend aus dem Dezernenten für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz, je einem Vertreter der Universität Koblenz, der Vinzenz-Pallotti University und zwei Mitgliedern der CJG, hat sich in diesem Jahr einstimmig für Pfarrer i. R. Gernot Jonas als Preisträger entschieden.

Für ihn wurde im Schatten der Shoah christlich-jüdische Verständigungsarbeit lebensbestimmend. Neben seinem überregionalen Engagement ist sein langwährendes Engagement vor Ort in der Koblenzer Christlich-jüdischen Gesellschaft zu nennen:

Unermüdlich übersetzt er seit über vier Jahrzehnten – und das nahezu täglich – aus dem Jiddischen und Niederländischen. Umfangreiche Übersetzungen von einschlägigen Standartwerken einerseits und der Literatur des Klassikers Scholem Alejchem aus dem Jiddischen andererseits belegen dieses Lebenswerk. So leuchtet die sonst kaum noch sichtbare Welt des osteuropäischen Judentums mit seiner jiddischen Sprache wieder auf.

Eine Würdigung seiner Person erfolgte auch durch den Laudator Dr. Simon Neuberg der Universität Trier, Fachbereich Germanistik-Jiddistik, der dem Preisträger seit langer Zeit freundschaftlich verbunden ist.

„Gernot Jonas ist ein Brückenbauer“, betonte Dezernent Ingo Schneider, „er übersetzt nicht nur Texte, sondern auch Lebenswelten.“ Der interreligiöse Dialog, wie er vom Preisträger gepflegt werde, sei keine freiwillige Übung, sondern eine gesellschaftliche Notwendigkeit. „Er schützt vor Spaltung, Hass, Desinformation.“ Und das sei in Zeiten steigender Zahlen antisemitischer Vorfälle wichtiger denn je.

"Heute ist von mehreren Seiten betont worden, wie wichtig es ist, miteinander im Gespräch zu sein und zu bleiben, gerade in Zeiten wie diesen. Als Verein sind wir froh darüber und stolz darauf, unermüdlich einen Beitrag dazu zu leisten", so Alban Rüttenauer der damit die Worte des Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde und des Koblenzer Kulturdezernenten verstärkte.

Die feierliche Preisverleihung fand mit musikalischer Begleitung durch das Vater-Sohn-Duo Hans und Daniel Bollinger im historischen Rathaussaal der Stadt Koblenz im Beisein von zahlreichen geladenen Gästen statt.

 

Foto: (Christoph Simonis)

Von links nach rechts sind abgebildet: Pater Prof. Dr. Alban Rüttenauer SAC (Vorsitzender der CJG), Gernot Jonas (Preisträger 2025) mit seiner Gattin Doris Jonas sowie Ingo Schneider (Dezernent für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz).

Vier Personen stehen auf einer Bühne zum Teil hinter einem Rednerpult.
Von links nach rechts sind abgebildet: Pater Prof. Dr. Alban Rüttenauer SAC (Vorsitzender der CJG), Gernot Jonas (Preisträger 2025) mit seiner Gattin Doris Jonas sowie Ingo Schneider (Dezernent für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz).