Pressemeldungen der Stadt Koblenz
Sicherheitstipp des Monats - Kreditvermittlungs- und Anlagebetrug
Ausgabe: 06/2025
Kreditvermittlungsbetrug
Bei einem Kreditvermittlungsbetrug wird mit günstigen Sofortkrediten geworben. Nicht zuletzt durch die Digitalisierung entstehen ständig neue Möglichkeiten für unseriöse Aktivitäten.
Wie gehen die Betrüger vor?
Die Täter versuchen, die finanzielle Notlage von Privatpersonen auszunutzen, indem sie über die sozialen Medien, per E-Mail oder auf dubiosen Onlineplattformen günstige Sofortkredite mit hohen Darlehen und niedrigen Zinsen unter einfachen Bedingungen und oft ohne Bonitätsprüfung versprechen. Wenn ein potentielles Opfer „angebissen“ hat, versuchen die angeblichen Berater durch geschickte Gesprächsführung und Ausstellen von Verträgen mit gefälschten Logos ihre Seriosität zu untermauern.
Wer sind die Betrüger und was geben sie vor?
Die Betrüger geben sich oft als private Kreditvermittler aus, welche mit Krediten zu günstigen Zinssätzen, oft ohne Bonitätsprüfung, werben und dafür eine Provision verlangen.
Hierbei erschleichen sie Kredite bei Banken, indem sie die Daten des Kunden fälschen. Vor der Auszahlung der Kreditsumme werden immer wieder Gebühren, etwa für die Bearbeitung, Notarkosten oder behördliche Genehmigungen etc. verlangt. Zahlt man diesen Betrag, wird man allerdings nicht die versprochene Darlehenssumme erhalten, sondern oftmals mit weiteren Forderungen konfrontiert.
Wer sind die potenziellen Opfer?
Betroffen von dieser perfiden Betrugsmasche sind häufig Personen, die sich ohnehin schon in einer finanziellen Notlage befinden, von ihrer Hausbank keinen Kredit erhalten und sich daher von solchen Angeboten angesprochen fühlen.
Wie kann ich mich schützen?
Seien Sie vorsichtig bei Angeboten von privaten Kreditvermittlern, die mit einem Sofortkredit werben. Seriöse Anbieter bieten niemals Kredite zu nicht marktüblichen Konditionen an.
Geben Sie Fremden keine Auskunft über Ihre finanzielle Situation.
Schließen Sie keine Verträge mit Ihnen unbekannten Personen ab.
Geben Sie keine persönlichen Daten wie Bankverbindungen, Kopien von Ausweispapieren oder Einkommensnachweise weiter.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
Wenden Sie sich an die Verbraucherzentrale bzw. eine Schuldnerberatung, falls Sie sich in einer finanziellen Notlage befinden.
Anlagebetrug
Beim Anlagebetrug handelt es sich um einen Betrug, bei dem Anleger am Kapitalmarkt getäuscht und um ihre Ersparnisse gebracht werden. In den meisten Fällen geschieht dies durch falsche oder irreführende Angaben zu Renditen und Risiken. Wer auf der Suche nach einer lukrativen Kapitalanlage ist, sollte sich nicht von seiner Gier leiten lassen, sondern gerade bei der Aussicht auf angeblich hohe Gewinne Vorsicht walten lassen. Denn dahinter können Anlagebetrüger stecken, die mit dem Versprechen auf traumhafte Gewinne, beispielsweise hohe Zinsen, an das Geld leichtgläubiger Anleger wollen. Je höher der angebotene Zinssatz ist, desto höhere Ausfallrisiken können entstehen, bis hin zum Komplettausfall des eingesetzten Kapitals.
Wie gehen die Betrüger vor?
Immer häufiger werden manipulierte Bilder oder Videos von Prominenten ohne deren Wissen für betrügerische Anlagewerbung verwendet.
Betrügerinnen und Betrüger erstellen gefälschte Werbeanzeigen mit bekannten Gesichtern, um den Eindruck zu erwecken, diese hätten hohe Gewinne erzielt und empfehlen diese angeblichen Geldanlagensysteme weiter. Die potenziellen Opfer werden zunächst gebeten, ihre Kontaktdaten anzugeben. Danach erhalten Sie in der Regel Anrufe von vermeintlichen Anlageberatern, welche Ihnen das umfassende Geschäftsmodell und die komplexen Finanzprodukte erklären. Im Anschluss wird darum gebeten, sich mit einer geringen Anfangsinvestition am System zu beteiligen. Nicht selten soll das Geld auf ein Konto im Ausland überwiesen werden. Im Laufe der Zeit werden Sie immer wieder über Ihre Renditen und die aktuellen Kurse benachrichtigt. Durch gefälschte Statistiken werden Sie dazu verleitet, immer höhere Beträge zu investieren. In Wirklichkeit sind aber keine Gewinne möglich, denn die überwiesenen Beträge fließen nicht in eine Kapitalanlage.
Vielen Opfern fällt der Betrug erst nach einigen Monaten auf, nachdem eine Auszahlung der angeblichen Gewinne nicht erfolgen konnte. Die Verantwortlichen zu identifizieren, ist nur sehr schwer, da die Konten meist mittels einer gefälschten Identität außerhalb der Europäischen Union eröffnet wurden.
Wie kann ich mich schützen?
Seriöse Anbieter sind verpflichtet, eine Beratungsdokumentation zu erstellen, die die Risikobereitschaft der Anleger bewertet. Fehlt ein solches Beratungsprotokoll und ist die angebotene Rendite überdurchschnittlich hoch, ist Vorsicht geboten.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und nehmen Sie sich Zeit für Vergleichsangebote.
Beziehen Sie im Zweifelsfall nahestehende Personen oder die Verbraucherzentrale vor Abschluss des Vertrages in Ihre Entscheidung ein. Auch ein Blick in Bewertungsportale im Internet kann Betrüger schnell enttarnen.
Geben Sie keine persönlichen Daten heraus.
Lassen Sie sich nicht von traumhaften Renditen locken, sondern lassen Sie stets Vorsicht walten. Die Betrüger wollen nur eins: Sich selbst bereichern und potentielle Opfer finden.
Seien Sie misstrauisch bei „garantierten Gewinnen“.
Was ist zu tun, wenn ich auf eine dieser Betrugsmaschen hereingefallen bin?
Erstatten Sie unverzüglich Anzeige bei der Polizei wegen Betrugs und ggf. Identitätsdiebstahl.
Ändern Sie Ihre Passwörter, sofern Sie diese verwendet haben.
Beobachten Sie Ihre Kontobewegungen, sofern Sie Ihre Bankverbindung weitergegeben haben.
Brechen Sie etwaige Kontaktversuche durch die Betrüger konsequent ab.
Veröffentlichung durch:
Ordnungsamt Koblenz, Initiative „Sicherheit in unserer Stadt“
Ludwig-Erhard-Straße 2, 56073 Koblenz, 0261/129-4760
Sicherheitstipp von Sicherheitsberaterin für Seniorinnen und Senioren:
Martina Kalisch, 0176/47112001, m.kalisch@gmx.net
Quellen: