Pressemeldungen der Stadt Koblenz
Nachtaktive Mähroboter gefährden Igel
Igel sind gern gesehene Gäste in unseren Gärten. Viele Gartenbesitzer bemühen sich dem Igel ein gastliches Eckchen im Garten zu schaffen und sind erfreut, wenn sich endlich ein Stacheltier in ihrem Garten ansiedelt. Nicht zuletzt da die Igel Insekten und Schnecken vertilgen und so den Gärtner bei der Abwehr unliebsamer Gartenbewohner unterstützen.
Zu sehen bekommt man diesen nützlichen Gast aber nur in der Dämmerung oder Dunkelheit. Dann sind die nachtaktiven Tiere auf Nahrungssuche und durchstreifen dabei auch die Gärten der Umgebung.
Böse kann es enden, wenn sie dabei den Weg eines Mähroboters kreuzen, der seine nächtlichen Runden dreht, um seinen Besitzer morgens mit einem frisch getrimmten Rasen zu erfreuen. Igel haben leider keinen Fluchtinstinkt wie die meisten anderen Tiere. Stattdessen rollen sie sich zu einer stachligen Kugel zusammen und vertrauen auf den Schutz ihrer Stacheln. Diese Strategie hat sich gegen ihre Fressfeinde bewährt, aber ein Mähroboter lässt sich vom Stachelkleid des Igels nicht beeindrucken.
Aktuell reagieren nur wenige dieser Geräte auf einen Igel als Hindernis und stoppen bevor es zur Kollision kommt. In der Regel fallen die Igel den Mähmessern zum Opfer. Endet die ungleiche Begegnung nicht sofort tödlich, tragen die Igel meist schwere Verletzungen und Verstümmelungen davon, an denen sie später sterben. Igel gelten übrigens im Bundesnaturschutzgesetz als besonders geschützt. Das heißt, sie dürfen weder gefangen, verletzt oder getötet werden.
In vielen Städten werden deshalb bereits Nachtfahrverbote für Mähroboter diskutiert oder wurden teilweise bereits umgesetzt. Deshalb eine Bitte des Umweltamtes der Stadt Koblenz an alle, die einen Mähroboter ihr Eigen nennen: Lassen Sie den dienstbaren Geist nur bei Tage sein Werk verrichten und tragen so zum Überleben der Igel bei. Sollten Sie sich mit dem Gedanken tragen einen Mähroboter anzuschaffen, achten Sie beim Kauf darauf, dass er vor Igeln Halt macht.
Noch besser für den Igel und seine Zukunft ist es, das Mähen grundsätzlich zu überdenken. Höheres Gras bietet im Gegensatz zum kurz geschnittenen Rasen vielen Tieren Nahrung und Lebensraum. Lässt man Teilbereiche aufwachsen, sichert man auch dem Igel einen Lebensraum und Nahrung. Das bedeutet nicht, dass man seinen Garten verwildern lässt, aber es können so auch auf dem eigenen Grundstück kleinere Lebensräume geschaffen werden, die zum Erhalt der Biodiversität beitragen.