Neue Radverkehrsführung in der Beatusstraße
Die Beatusstraße ist sowohl für den Alltagsradverkehr als auch für den Radtourismus ein wichtiger Abschnitt der Ost-West-Hauptroute des Radverkehrsnetzes in Koblenz. Sie verbindet mehrere bevölkerungsreiche Koblenzer Stadtteile mit der Innenstadt und wird von Radreisenden genutzt, die zwischen dem Moselradweg und dem Hauptbahnhof bzw. dem Stadtzentrum unterwegs sind.
Nach einer Bauzeit von knapp zwei Jahren wurde die Maßnahme zur Verbesserung der Radverkehrsführung, von der auch der Fußverkehr in hohem Maße profitiert, nun erfolgreich abgeschlossen.
Die längere Bauzeit resultierte hauptsächlich daraus, dass der anstehende Boden eine andere Belastung vorwies als im ursprünglichen Gutachten analysiert. Die daraus entstehenden Wartezeiten durch Beprobung und Auswertung haben den Bau erheblich verzögert. Weiterhin wurden einige Arbeiten zusätzlich ausgeführt, die in der ursprünglichen Planung nicht vorgesehen waren.
Das vorrangige Ziel der Planung bestand darin, den Fuß- und Radverkehr auf dem 2,1 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Simmerner Straße und dem Unterbreitweg weitestgehend zu trennen und Radfahrenden eine attraktive und sichere Route anzubieten - unter Berücksichtigung begrenzter finanzieller und baulicher Rahmenbedingungen.
Die umgesetzte Lösung sieht eine wechselnde Radverkehrsführung auf Radfahrstreifen und Radschutzstreifen in Kombination mit einem bereits vorhandenen, ausreichend breiten gemeinsamen Geh- und Radweg auf der Friedhofsseite stadteinwärts vor. Durch die überwiegend auf Fahrbahnniveau verlaufende Radverkehrsführung werden zum einen der Fahrkomfort gesteigert und zum anderen höhere Fahrgeschwindigkeiten ermöglicht. Verbesserte Sichtverhältnisse an den Einmündungen und Zufahrten tragen zu mehr Sicherheit bei. Zudem werden Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern, insbesondere im Bereich der Berufsbildenden Schule in Moselweiß, zukünftig vermieden.
In der Goldgrube stadtauswärts konnten zudem diverse Gefahrenstellen an den Einmündungen der Nebenstraßen sowie auf dem häufig überparkten, sehr schmalen ehemaligen Radweg entlang der Parallelstraße entschärft werden. Rot eingefärbte Radverkehrsfurten an den Einmündungen und stark frequentierten Zufahrten im gesamten Ausbaubereich erhöhen die Aufmerksamkeit der Kfz-Nutzer.
Im Zuge der Maßnahme wurden alle Querungsstellen für den Fußverkehr sowie zwei Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut bzw. hergestellt. An zwei Stellen wurde der Seitenraum baulich vorgezogen, um die Querung für den Fußverkehr zu erleichtern.
Die Maßnahme wurde über das Förderprogramm des Bundes „Stadt und Land“ gefördert mit einer Förderquote von 90 % der förderfähigen Kosten. Die Baukosten beliefen sich auf rund 2.700.000 €, die Planungskosten und sonstige Dienstleistungen auf rund 145.000 €.
Abschnitt 1 „Simmerner Straße“ bis „Lindenstraße“:
Hier wird die Fahrbahn auf der stadtauswärts führenden Fahrbahnseite (Grünstreifen) erweitert, sodass beidseitig Schutzstreifen mit einer Breite von 1,50 m und einer ausreichenden Restfahrbahnbreite entstehen können. Durch die erforderliche und sinnvolle Trennung von Rad- und Fußweg entfällt das Parken auf der Fahrbahn in diesem Bereich, ebenso wie in den Abschnitten 3 und 4.

Abschnitt 2 „Lindenstraße“ bis „Johannes-Junglas-Straße“:
Der bestehende Straßenraum wird einseitig umgebaut, so dass stadtauswärts ein Radfahrstreifen mit einer Breite von 1,85 m angelegt werden kann. Der stadteinwärts fahrende Radverkehr wird gemeinsam mit dem Fußgänger im Seitenraum geführt. In diesem Bereich bleiben die Parkstände entlang des Friedhofs erhalten. An der Dominicusstraße und der Follmannstraße werden sichere Querungsstellen für zu Fußgehende und Radfahrende eingerichtet. Die Bushaltestellen, auf der stadtauswärtsgelegenen Fahrbahnseite werden im Zuge der Maßnahme barrierefrei ausgebaut.

Abschnitt 3 „Johannes-Junglas-Straße“ bis „Heiligenweg“:
Der bestehende Straßenquerschnitt bleibt erhalten und wird mittels Fahrbahnmarkierung neu gegliedert. Es entstehen beidseitig Schutzstreifen in einer Breite von 1,50 m und einer Mindestrestfahrbahnbreite. Das Parken auf der Fahrbahn entfällt in diesem Bereich. Der Einmündungsbereich des Heiligenwegs soll in einer getrennten Maßnahme zu einem Kreisverkehrsplatz ausgebaut werden. Die Umsetzung im Zuge dieser Maßnahme ist nicht möglich bzw. sinnvoll, da zuerst die vorhandene Unterführung Heiligenweg durch die Deutsche Bahn erneuert werden muss. Die Schutzstreifen werden zunächst bis hinter den Fußgängerüberweg an der Berufsbildenden Schule markiert.
Abschnitt 4 „Heiligenweg“ bis „In der Hohl“:
In diesem Abschnitt wird die Fahrbahn zu beiden Seiten erweitert, sodass beidseitig Radfahrstreifen von jeweils 1,85 m angelegt werden können. Die vorhandenen Gehwege werden an die neue Fahrbahnbreite angepasst und erhalten eine Breite zwischen 2,30 und 2,50 m. Das Parken auf der Fahrbahn entfällt in diesem Bereich. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse müssen die Radfahrstreifen an der Einmündung zum Bahnhofsweg aufgelöst werden. Auf den letzten rund 40 m wird die Fahrbahn einseitigen angebaut, so dass ein direkter Anschluss für Radfahrende an den Unterbreitweg hergestellt werden kann. Die Radverkehrsführung erfolgt auf diesem kurzen Wegstück mittels Radfahrsteifen stadtauswärts und Fahrradschutzstreifen stadteinwärts.
Um die Aufmerksamkeit zu erhöhen werden im gesamten Ausbaubereich an den Einmündungen und stark frequentierten Zufahrten die Fahrradschutzstreifen und Radfahrstreifen durch Roteinfärbung deutlich hervorgehoben.
