500-Dächer-Programm der Stadt Koblenz

Das ist das Ziel
Koblenz hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen durch Verringerung des Energieverbrauchs und der Nutzung Erneuerbarer Energien zu senken und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu ergreifen.
Die Sanierungsquote in Deutschland und auch in Koblenz ist gering und liegt deutlich unter zwei Prozent. Gleichzeitig ist das Potenzial durch den großen Bestand an Altbauten sehr hoch. Über 70% der Wohngebäude in Koblenz wurden vor 1979 errichtet und damit vor der 1. Wärmeschutzverordnung, in der zum ersten Mal energetische Standards zur Errichtung von Wohngebäuden festgeschrieben worden sind. Auch wenn viele Gebäude im Laufe der Jahre energetisch ertüchtigt worden sind, zeichnet sich hier – im Zusammenspiel mit der insgesamt geringen Sanierungsquote - ein hohes Einsparpotenzial ab.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke verringert den Energieverbrauch eines Gebäudes und trägt gleichzeitig zum sommerlichen Wärmeschutz bei. Bei nicht ausgebauten Dachgeschossen kann die Dämmung in Form einer Dachbodendämmung durchgeführt werden. Bei ausgebauten Dachgeschossen muss die Dämmung in Form einer Dachflächendämmung (innen und außen) erfolgen.
Das wird gefördert
Um den klimapolitischen Zielen der Stadt Koblenz gerecht zu werden umfasst das Förderprogramm sowohl die Dämmung der obersten Geschossdecke von Innen als auch von Außen.
Von den rund 21.000 Wohngebäuden in Koblenz sind ca. 70% Mehrfamilienhäuser (ab 3 Wohneinheiten), der Rest sind 1-2 Familienhäuser. Ausgehend von dieser Gebäudestruktur befindet sich das größte Sanierungspotenzial im Gebäudebereich bei den Mehrfamilienhäusern. Auch Eigentümer von Mehrfamilienhäusern und Eigentümergemeinschaften können daher von dem Förderprogramm partizipieren.
Förderfähig sind die Dämmung der obersten Geschossdecke nach den Richtlinien der KfW-Programme 151/152 und 430, sofern eine Baubegleitung durch einen Sachverständigen nach KfW-Programm 431 erfolgt sowie der Richtlinine des BAfA-Programmes BEG EM Zuschuss.
Förderhöhe
Die Förderhöhe ist gestaffelt und reicht von 320,- Euro für die Dämmung des Dachbodens in Eigenleistung bis zu 1.850 Euro für die Dämmung des Daches von Innen oder von Außen. Zum Förderantrag
Zusatzförderung der Debeka Bausparkasse AG
Im Rahmen des 500-Dächer-Programmes bietet die Debeka Bausparkasse AG eine zusätzliche Ökoprämie in Höhe von 1 Prozent (maximal 300 Euro) der benötigten Darlehenssumme zur Finanzierung der Dachsanierung an. Zum Angebot der Debeka.
Zusätzliche Potenziale bei der Sanierung eines Daches
1. Fotovoltaik- und Solarthermie
Für die klimapolitischen Ziele der Stadt ist der Ausbau mit Fotovoltaik und Solarthermieanlagen von großer Bedeutung und kann bei einer Dachdämmung von außen meist leicht in die Sanierungsmaßnahme integriert werden.
- Das Land Rheinland-Pfalz bezuschusst - bei Einbau einer neuen PV-Anlage - den Zubau eines Solarspeichers. Hierdurch kann die Eigennutzungsquote des erzeugten Solarstroms erhöht werden. zum Solar-Speicher-Programm des Landes Rheinland-Pfalz
- Die Bundesanstalt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst den Einbau von Solarthermie-Anlagen. zum Förderprogramm der BAFA
- Die evm-AG bietet privaten Haushalten ein PV-Anlagen Mietmodell an. Dieses beinhaltet sowohl die Installation als auch die Wartung der Anlage. zum PV-Mietmodell der evm AG
2. Dachbegrünung (und PV)
Sofern durch die Ausrichtung des Daches oder der Verschattungslage eine PV-Anlage nicht wirtschaftlich betrieben werden kann und die Dachneigung dies zulässt, ist eine Dachbegrünung sinnvoll.

Fotovoltaik und extensive Dachbegrünung können auch gut miteinander kombiniert werden. Bei steigenden Temperaturen, also vor allem an heißen Sommertagen, nimmt die Leistung von Photovoltaikmodulen um ca. 0,5 % pro Grad Celsius ab, ausgerechnet an schönen Sommertagen wird der Ertrag einer Photovoltaikanlage so geschmälert.
Stehen die aufgeständerten Photovoltaikmodule aber über einer Dachbegrünung, mildert deren Verdunstung zusammen mit anderen Effekten die Aufheizung auf dem Dach ab: Während ein Bitumen- oder Kiesdach von der Sonne bis über 70°C aufgeheizt werden kann, übersteigt die Temperatur über der Dachbegrünung selten 35°C. Die Module bleiben hier kühler und ihr hoher Leistungsgrad bleibt erhalten.
Wenn diese Kombination nicht sofort verwirklicht werden kann, sollte bei der Anlage der Dachbegrünung die spätere Installation einer PV-Anlage mit geplant oder sogar vorgerüstet werden. Dabei ist u. a. die zusätzliche Auflast einer Photovoltaikanlage zu berücksichtigen.
Ansprechpartner und Beratung
Die Ansprechpartner zu dem 500-Dächer-Sanierungsprogramm, der Zusatzförderung der Debeka und für eine allgemeine Beratung der Verbraucherzentrale bzw. des Bau- und Energienetzwerks (BEN) Mittelrhein e.V. rund um das Thema energetische Sanierung finden Sie in der rechten Spalte.
SanierungsKonzepte und Energie-Checks
Das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert die Erstellung von Sanierungskonzepten im Wohngebäudebereich mit 80% der förderfähigen Kosten. Wer eine umfangreichere Sanierung seines Hauses plant, sollte dieses Förderprogramm in Anspruch nehmen. Ein Energieberater ermittelt vor Ort den energetischen Zustand des Wohngebäudes. Auf dieser Grundlage erstellt er ein passendes Sanierungskonzept. Die Ergebnisse fasst er in einem schriftlichen Energieberatungsbericht zusammen, den er Ihnen aushändigt und in einem Abschlussgespräch erläutert.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bietet den Bürgerinnen und Bürgern Energie-Checks an, die einen Einstieg zu einer umfangreichen Beratung und damit auch zu Sanierungsmaßnahmen sein können. Dank einer Kooperationsvereinbarung mit der Stadt sind die Energie-Checks für Koblenzerinnen und Koblenzer bis auf Weiteres kostenlos.