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Umwelt und Planung

Umwelt

Streuobstwiesenprojekt "Schäl Seit"

Streuobstwiesen sind seit Jahrhunderten ein traditionelles Element der Koblenzer Landschaft. Durch die Verdrängung der Früchte vom Markt seit den 50er Jahren sind die ökologisch wertvollen Bestände gefährdet. Um diesen schönen und wertvollen Landschaftsbestandteil zu erhalten, wurde 1998 in Arzheim mit dem Streuobstwiesenprojekt rechte Rheinseite begonnen.  

1998:
Start des Projektes durch intensive Öffentlichkeitsarbeit mit Artikelserien und Vorträgen. Erste Planungen zu Flächen und Aktionen wurden durchgeführt.  

1999:
Über Streuobst-Seminare mit Schnittkurs und einen runden Tisch kam es im Herbst 1999 zu einer ersten Sammlungs- und Verarbeitungsaktion zu einem eigenen Saft.

2000 - 2002: 
Jährlich im Frühling erfolgte auf Veranlassung der Unteren Naturschutzbehörde der Schnitt von Altbäumen und die Pflanzung von Jungbäumen. Insgesamt wurden 224 Altbäume saniert und 135 Jungbäume in den Gemarkungen Arzheim, Arenberg, Niederberg und Immendorf gepflanzt. In der Gemarkung Lay wurden weitere 52 Bäume gepflanzt.

Im Jahr 2000 wurde mit Unterstützung des BUND, des neu an die Initiative angeschlossenen Vereins Schönes Immendorf und des Klosters der Arenberger Dominikanerinnen der erste Apfelsaft mit eigenem Etikett („Schäl Seit“) gepresst. Die Ernte betrug ca. 5 Tonnen Streuobstäpfel, die ca. 5000 Flaschen Saft ergaben und vermarktet wurden. Im Jahr 2001 konnten rund 8 Tonnen Äpfel gesammelt und zu Saft verarbeitet werden.
Am 3. November 2001 wurde das erste Apfelfest der „Schäl Seit“ veranstaltet bei dem es den Saft der „Schäl Seit“ zu verkosten und zu kaufen gab.
Seither ist das jährlich veranstaltete Apfelfest der Höhepunkt der Saison und deren Abschluss

2003:
Einweihung des Streuobstwiesenlehrpfades zwischen Arzheim und Asterstein. Veranlasst durch die Untere Naturschutzbehörde fertigten Schüler*innen der Dualen Oberschule Koblenz-Asterstein Schilder zu den Obstbaumarten an, die an einem ca. 2 km langen Rundweg angebracht wurden.

2004 und 2005:
Es gab weitere Aktionen zum Altbaumschnitt und Pflanzungen von Jungbäumen.
Das Umweltamt bietet eine Streuobstbörse an, um diejenigen die Streuobstflächen besitzen aber nicht mehr pflegen können mit Personen in Kontakt zu bringen, die gerne eine Streuobstfläche pflegen und beernten möchten aber keine besitzen.

2005 bis heute
Die Streuobstinitiative ist fester Bestandteil der rechten Rheinseite geworden.
Die jährlichen Erntemengen variieren in Abhängigkeit von der Witterung in weiten Grenzen.
Der Verein Schönes Immendorf bringt das Thema Streuobst an die Kinder der örtlichen Kita heran.
Der Runde Tisch Streuobst trifft sich ein bis zwei Mal jährlich um die wichtigsten Fragen rund um das Jahr im Streuobst abzusprechen.

Streuobst in Rheinland-Pfalz:
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