Umweltnetzwerk Kirche Rhein-Mosel

Der Verein Umweltnetzwerk Kirche Rhein-Mosel e.V. ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der sich am 6. Juli 2009 gründete und die erfolgreiche Arbeit des bisherigen Umweltnetzwerks Kirche Rhein-Mosel fortsetzt. Mehr als 50 Mitglieder zählt der ökumenische Verein. Diese setzen sich aus evangelischen und katholische Kirchengemeinden, kirchlichen Organisationen, Kommunen und Privatpersonen aus dem Großraum Koblenz zusammen.
Der Verein bietet Kirchengemeinden praktische Hilfen in Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes sowie der nachhaltigen Entwicklung an. Neben Fachvorträgen, kommt dem Projekt „Energiesparen in Kirchengemeinden“ besondere Bedeutung zu. Hierbei werden kirchliche Liegenschaften durch Energieberater begutachtet und Vorschläge zu deren energetischen Optimierung gemacht. Messungen von Temperatur und Luftfeuchte helfen die Wirksamkeit von Maßnahmen zu prüfen und Hinweise auf mögliche Schimmelbildung aufgrund des Raumklimas zu erhalten.
Der Verein wurde 2009 und 2017 mit dem Umweltpreis des Bistums Trier ausgezeichnet.
Homepage des Umweltnetzwerks Kirche Rhein-Mosel
Bericht zur Waldexkursion – Waldentwicklung im Klimawandel am 11.04.2025
Am 11. April 2025 veranstaltete das Umweltnetzwerk Kirche Rhein-Mosel eine Waldexkursion in den Staatswald Elisenhof, östlich von Koblenz-Arenberg.
Fünf Jahre zuvor hatte Friedbert Ritter, Forstamtsleiter des Forstamts Neuhäusel, eine Exkursion des Umweltnetzwerkes zur Montabaurer Höhe und nach Breitenau mitgenommen. Er führte den Exkursionsteilnehmern das Ausmaß der Waldzerstörung durch die Trockenjahre von 2018 – 2020 sowie der Borkenkäferkalamität, die zum flächenhaften Absterben der Fichtenwälder geführt hatte, vor Augen. Ziel der aktuellen Exkursion war es, einen Einblick in die Entwicklung zerstörter Waldflächen in diesen fünf Jahren zu geben. Exkursionsziel war der Staatswald Elisenhof östlich von Koblenz-Arenberg. Hier konnte auf relativ kleinem Raum die Entwicklung seither aufgezeigt werden. Die besichtigten Flächen gehören auch zu einem Schulprojekt, das vom Forstamt zusammen mit dem Bischöflichen Cusanus-Gymnasium in Koblenz begründet wurde. Hier wurden die Schülerinnen und Schüler in die Wiederaufforstung der Flächen einbezogen, indem sie u.a. durch die Pflanzung von einjährigen Sämlingen in sog. Klumpen, also kleineren Gruppen, neue Baumarten in die Flächen einbringen. Auf dem überwiegenden Teil des Areals haben die vor der flächenhaften Rodung vertretenen Baumarten mit ihren Samen und den daraus erwachsenen Sämlingen den Grundstein für den neu heranwachsenden Wald gelegt. Es ist ein wahres Überangebot an Pflanzen von denen im Lauf der Zeit nur die Konkurrenzstärksten zu einem Baum aufwachsen. Schwächere Exemplare werden mit der Zeit verdrängt. So entsteht an diesem Standort ein naturnaher Wald auf der Basis der Baumarten, die hier auch in der Vergangenheit wuchsen. Es finden sich hier u.a. zahlreiche Lärchen, Birken, Kirschen, einige Eichen und an besonders feuchten Stellen auch Erlen, die bereits beachtliche Höhen erreicht haben.
Rheinland-Pfalz wird relativ stark vom Klimawandel betroffen sein. Bereits jetzt ist ein Temperaturanstieg um 1,6°C im Jahresdurchschnitt erfolgt. Ein weiterer Temperaturanstieg ist in Zukunft zu erwarten, während die Niederschlagsmengen abnehmen und deren Verteilung völlig anders sein wird als in der Vergangenheit. Es wird künftig zu ausgeprägten Trockenperioden und Starkregenereignissen kommen. Die vergangenen Jahre haben einen Eindruck vermittelt, wie das sein wird. Um für diese künftigen, noch höheren Temperaturen gewappnet zu sein, wurden zusätzlich Baumarten ausgewählt, von denen man annimmt, dass sie sich auf entsprechend warmen und auch trockenen Standorten bewähren können. Hierzu zählen Traubeneiche, Speierling, Elsbeere, Spitzahorn oder auch die Esskastanie. Dieses Konzept von Landesforsten Rheinland-Pfalz wird als „Naturwald – plus“ bezeichnet. Von diesen „neuen“ Arten wurden durch die Schüler einjährige Setzlinge aufgepflanzt, die in Zukunft Samen produzieren und das natürlich aufkommende Baumarteninventar im betrachteten Waldgebiet so um klimaangepasste Arten bereichern. Ein vielfältiger Wald mit klimaangepassten Baumarten, so der Ansatz, soll dem Klimawandel besser trotzen können.
Bericht zur Infoveranstaltugn "Mit dem Grünen Hahn zur CO2-Neutralität"
Eine Informationsveranstaltung zum kirchlichen Umweltmanagement-System „Grüner Hahn“ in Andernach traf auf sehr großes Interesse.
Am 21.03.2025 hat das Umweltnetzwerk Kirche Rhein Mosel e.V. gemeinsam mit dem Klimaschutzmanagement der Ev. Kirche im Rheinland zu einer Informationsveranstaltung zum Umweltmanagement Grüner Hahn eingeladen. Auch die Kirchen haben sich im Hinblick auf den Klimaschutz ehrgeizige Ziele gesetzt, so will beispielsweise die Evangelische Kirche im Rheinland ab 2035 nur noch Gebäude betreiben, die netto treibhausgasneutral sind. Diese Ziele zu erreichen stellt Kirchengemeinden vor große Herausforderungen. Das Umweltmanagementsystem „Grüner Hahn“ kann dabei eine große Hilfe sein.
Dr. Konstanze Ameskamp stellte das Umweltmanagement-System Grüner Hahn vor, welches gerade eine Überarbeitung erfahren hat, um es den Anwendern noch einfacher zu machen. Grundsätzlich entspricht der Grüne Hahn dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS, ist aber auf die besonderen Anforderungen und Voraussetzungen von Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen abgestimmt. Diejenigen, die bereits teilgenommen haben und zertifiziert wurden, konnten auf eine bewährte Methode zurückgreifen, wurden Teil eines ökumenischen Netzwerks, das auf regionaler und Landes-Ebene und auch über Deutschland hinaus besteht. Mit der Auszeichnung erfährt die Kirchengemeinde Anerkennung und der gesamte Prozess hat das Leben in der Gemeinde sehr gefördert. Neue MitstreiterInnen konnten für eine Mitarbeit in der Kirchengemeinde gewonnen werden.
Beispiele zeigen, dass der erste Durchlauf des Managementsystems in ambitionierten Kirchengemeinden in knapp einem Jahr absolviert werden kann. Rezertifizierungen sind erst nach 4 Jahren vorgesehen. Rainer Preuß stellte den Weg dar, den die Trinitatisgemeinde in Bonn-Endenich beschritten hat. Ihm persönlich war es eine große Hilfe die Verbrauchsdaten zu Beginn des Projekts regelmäßig und damals auch in kurzen Intervallen zu erheben, um Schäden an der Technik, wie beispielsweise defekte Spülkästen an Toiletten, schnell zu erkennen und den Schaden zu beheben.
Insgesamt waren Vertreter aus 17 Kirchengemeinden nach Andernach in den Gemeindesaal der Ev. Kirchengemeinde gekommen, um sich zu informieren und zu erfahren, welches kostenlose Unterstützungsangebot das Umweltnetzwerk Kirche Rhein-Mosel e.V. Gemeinden anbietet, die den Weg des Grünen Hahns beschreiten. Aufgrund der großen Entfernungen zwischen den Gemeinden, ist ein Online-Coaching angedacht, das die Gemeinden in 7 Modulen, die jeweils einem Schwerpunktthema gewidmet sind, bis zur Zertifizierung begleitet. Gemeinsam werden praxisnah die anstehenden Aufgaben vorgestellt, um dann bearbeitet werden zu können. Für schnelle Hilfe bei Problemen ist ergänzend zu den gemeinsamen Online-Terminen eine monatliche Online-Sprechstunde vorgesehen sowie die Möglichkeit per E-Mail schnell Antworten auf sich ergebende Fragen zu erhalten. Je Quartal soll es ein Modul geben, um auch genügend Zeit zur Bearbeitung zu haben. Teilnehmende und Organisatoren gingen mit einer sehr positiven Grundstimmung auseinander, um sich im Juni beim Einführungsmodul erneut zu treffen.
Für weitere Fragen steht gerne zur Verfügung Bernd Bodewing (Tel.: 0261/129 1529).